Mehr Kontrollen für weniger Unfälle im Langsamverkehr
Die heute publizierten Verkehrsunfallzahlen des Bundesamtes für Strassen bestätigen den positiven Trend hin zu mehr Verkehrssicherheit. Allerdings steigt die Zahl der tödlichen Velounfälle weiter an. Und auch die Häufung von Unfällen aufgrund von Unaufmerksamkeit und Ablenkung bereitet RoadCross Schweiz sorgen.
Mit gemischten Gefühlen nimmt RoadCross Schweiz die heute publizierten Unfallzahlen des Bundesamtes für Strassen zur Kenntnis. Kurzfristig betrachtet sind im Jahr 2017 auf Schweizer Strassen mit 230 Personen 14 Menschen mehr ums Leben gekommen als im Vorjahr. Jedoch bestätigen die Zahlen langfristig betrachtet einen Trend hin zu mehr Sicherheit im Strassenverkehr. Die Zahl der Schwerverletzten ist mit 3’654 Personen erneut rückläufig (Vorjahr: 3’785 Personen).
Entgegen dem allgemeinen Trend zu weniger schweren Unfällen entwickelt sich die Bilanz bei den Velofahrern. 30 Menschen sind 2017 bei einem Velounfall getötet worden, 6 mehr als im letzten Jahr. Mit 818 Personen ist die Zahl der Schwerverletzten über die letzten fünf Jahre betrachtet auf hohem Niveau stagniert. Allein in der Stadt Zürich sind letztes Jahr 110 Velofahrer bei einem Unfall schwer verletzt worden. Die Stadt kündigte an, im Kampf gegen die Unfälle auf eine Verbesserung der Veloinfrastruktur, auf Sensibilisierung der Velofahrenden und auf Polizeikontrollen des Veloverkehrs zu setzen. Eine Strategie, die RoadCross Schweiz sehr begrüsst.
Um schweizweit eine weitere Zunahme der Unfälle zu verhindern, ist es zentral, den Mischverkehr wo immer möglich zu entflechten. Die Verkehrswege von Fussgängern, Velofahrern und dem motorisierten Verkehr sind am sichersten, wenn sie voneinander getrennt sind. Wo dies nicht möglich ist, entscheidet das Verhalten jedes Einzelnen. Nur wenn sich die Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten und sich rücksichtsvoll verhalten, lassen sich Unfälle vermeiden. Entsprechend ist die Polizei gefordert, das korrekte Verhalten auch beim Langsamverkehr zu kontrollieren und wo nötig Bussen auszusprechen.
Ein Schlüsselelement hin zu weniger Unfällen ist ein verstärkter Fokus auf das Thema Unaufmerksamkeit und Ablenkung. Ein Thema, das von Fussgänger über Velofahrer bis zu Autofahrer alle angeht. «Wir müssen uns in Zukunft noch stärker engagieren, um den Strassenverkehr zur ablenkungsfreien Zone zu machen», sagt Valesca Zaugg, Geschäftsführerin von RoadCross Schweiz. «Die Zahl der Schwerverletzten durch Unaufmerksamkeit und Ablenkung hat sich 2017 um 13,5 Prozent erhöht und bestätigt einen negativen Trend. Dieser Trend muss gestoppt werden.»