Raser – was steckt dahinter?

In der Schweiz wird viel über Verkehrsgesetze diskutiert. Besonders das Thema Raser hat in den letzten Jahren viel zu reden gegeben. Doch was ist eigentlich ein Raser? Und wie werden Raser bestraft? Die wichtigsten Antworten.

Wann gilt man als Raser?

Zwischen zu schnellem Fahren und Rasen gibt es einen grossen Unterschied. Wer rast, missachtet die geltende Höchstgeschwindigkeit auf besonders krasse Weise. So gilt als Raser, wer das Tempo wie folgt überschreitet:

  • Um mindestens 40 km/h, wo die Höchstgeschwindigkeit höchstens 30 km/h beträgt
  • Um mindestens 50 km/h, wo die Höchstgeschwindigkeit höchstens 50 km/h beträgt
  • Um mindestens 60 km/h, wo die Höchstgeschwindigkeit höchstens 80 km/h beträgt
  • Um mindestens 80 km/h, wo die Höchstgeschwindigkeit mehr als 80 km/h beträgt

Dies bedeutet, dass man Innerorts in einer Tempo-30-Zone mit über 70 km/h und bei Tempo 50 mit über 100 km/h unterwegs ist. Ausserorts muss man bei erlaubten 80 km/h über 140 km/h und auf der Autobahn bei 120 km/h über 200km/h schnell fahren. Die Rede ist somit nicht von kleinen oder mittleren Verfehlungen, sondern von extremen Geschwindigkeitsexzessen. Somit ist klar: Aus Versehen begeht man kein Raserdelikt.

Nebst diesen Geschwindigkeitsübertretungen gilt als Raser, wer durch vorsätzliche Verletzung elementarer Verkehrsregeln das hohe Risiko eines Unfalls mit Schwerverletzten oder Todesopfern eingeht, namentlich durch waghalsiges Überholen oder Teilnahme an einem nicht bewilligten Rennen mit Motorfahrzeugen.

Mit welchen Strafen müssen Raser rechnen?

Wer sich des Rasens schuldig macht, wird mit einer Freiheitsstrafe von einem bis zu vier Jahren bestraft. Das Gericht kann ausserdem die Einziehung des Motorfahrzeugs anordnen und das Fahrzeug anschliessend verkaufen oder verschrotten. Rasen hat einen Entzug des Fahrausweises von mindestens zwei Jahren zur Folge. Nach diesen zwei Jahren kann der Ausweis nur mit einem positiven verkehrspsychologischen Gutachten zurückerlangt werden. Die Mindeststrafen für Raserei können vom Gericht nur in Ausnahmefällen unterschritten werden.

Warum werden Raser so hart bestraft?

Raser gehen das hohe Risiko ein, mit ihrem Verhalten jemanden schwer zu verletzen oder zu töten. Wer auf solch halsbrecherische Art und Weise durch die Strassen rast, handelt im höchsten Masse egoistisch und ohne Rücksicht auf das Leben anderer Menschen. Die Strafen haben den Effekt, dass Raser erstens nicht mehr auf die Strasse dürfen – und zweitens ein abschreckendes Signal an potenzielle Raser gesendet wird.