Massnahmen für sicheren Velo- und E-Bike-Verkehr gefordert
Mehr Todesfälle, mehr Schwerverletzte. Die Verkehrsunfallzahlen 2018 des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) sind ernüchternd. Besonders auffällig: Die Unfälle mit Velos und E-Bikes tragen stark zur negativen Entwicklung bei. Gefordert ist ein stärkeres Miteinander statt Gegeneinander.
Mit Besorgnis nimmt RoadCross Schweiz die heute publizierten Verkehrsunfallzahlen des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) zur Kenntnis. Nicht nur, dass die Zahl der tödlich verunglückten Personen mit 233 Opfern zum zweiten Mal in Folge gestiegen ist (2017: 230 Personen), der Anstieg bei den schwerverletzten Personen ist mit 6 Prozent massiv.
Auffällig ist die Zahl der schweren Verletzungen von Zweiradfahrern: So ist der Anstieg der Schwerverletzten auf neu 3873 Personen zu zwei Dritteln auf Unfälle mit E-Bikes und Velos zurückzuführen. Die Zahlen widerspiegeln die Entwicklung in einzelnen Ballungsgebieten wie beispielsweise der Stadt Zürich, wo die Zahl der mit dem Velo verunfallten Personen letztes Jahr um mehr als 15 Prozent gestiegen ist. Möglich, dass die Zunahme der Verkehrsunfälle mit einem sich verändernden Verkehrsverhalten einhergeht, sprich, auf eine zunehmende Veloverkehrsmenge zurückzuführen ist. Zumindest in den Städten ist dieser Faktor elementar. Es darf aber nicht sein, dass steigende Opferzahlen zum Preis für Verschiebungen in den Mobilitätsformen werden.
Für mehr Sicherheit sind alle gefordert
RoadCross Schweiz fordert deshalb zu einem stärkeren Miteinander statt Gegeneinander im Verkehr auf. Gegenseitige Rücksichtnahme, Respekt und klare Kommunikation zwischen den Verkehrsteilnehmenden dürfen nicht zu Worthülsen verkommen, sondern müssen von allen täglich gelebt werden. Um Konfliktsituationen zu vermeiden, sind die Wege von Fussverkehr, Veloverkehr und motorisiertem Verkehr wo immer möglich zu trennen. Und ganz wichtig: Alle Verkehrsteilnehmenden müssen den elementaren Verkehrsregeln mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen. Denn das Problem ist nicht nur bei denjenigen uneinsichtigen Velo- und E-Bike-Nutzern zu suchen, die sich um rote Ampeln und Stoppschilder foutieren. Es kommt auch von Fussgängerinnen und Fussgängern, die ohne Kontrollblick Velowege kreuzen, oder von Autolenkenden, die auf engem Raum überholen oder Zweiradfahrende übersehen, weil sie abgelenkt sind. Mit zielgruppengerechten Kampagnen müssen all diese Gruppen für sicheres Verhalten sensibilisiert werden. Zu guter Letzt ist auch die Polizei gefordert, die Einhaltung der Verkehrsregeln im Velo- und E-Bike-Verkehr künftig stärker zu kontrollieren.