RoadCross Schweiz lanciert Trauerbewältigung für Angehörige
Mit einem kostenlosen Angebot für Angehörige von Verkehrsunfallopfern will die Stiftung RoadCross Schweiz Betroffenen helfen, einen Umgang mit ihrer Trauer zu finden. Das Angebot ist schweizweit einzigartig.
Im Einsatz für Angehörige von Verkehrsunfallopfern lanciert RoadCross Schweiz heute ein neues Angebot. An mehreren Standorten in der Deutschschweiz baut die Stiftung begleitete Angehörigengruppen zur Trauerbewältigung auf. Die Gruppen stehen all den Menschen offen, die eine nahestehende Person bei einem Strassenverkehrsunfall verloren haben. Begleitet von einer Fachperson tauschen sich die Angehörigen in mehreren Treffen mit Gleichbetroffenen aus, sprechen über ihren Umgang mit der Trauer und stärken sich damit gegenseitig. Mithilfe der Gruppen sollen Angehörige den Alltag besser meistern können. Das Angebot ist kostenlos.
Trauer als Resultat eines Verkehrsunfalltodes ist aufgrund der Plötzlichkeit und der häufigen Brutalität dieser Todesart besonders schwer zu durchleben. «Findet sich kein gesunder Umgang mit der Trauer, entsteht das Risiko, dass Angehörige nicht mehr in einen normalen Alltag zurückfinden», sagt Roger Weber, Leiter der Abteilung Unfallbewältigung von RoadCross Schweiz. «Und genau dem versuchen wir mit den begleiteten Angehörigengruppen vorzubeugen. Die Solidarität und Zugehörigkeit der Gruppe hilft Betroffenen, den natürlichen Trauerprozess bewältigen zu können.»
Erste Gruppen bietet RoadCross Schweiz an den Standorten Bern, Luzern, Zürich und St. Gallen an. Die Treffen der Angehörigengruppen finden alle ein bis zwei Monate statt und sind auf sieben Treffen beschränkt. In den Treffen unterstützt die jeweils begleitende Fachperson die Gruppe dabei, die intendierten Ziele zu erreichen. Zusätzlich zu dieser Begleitung bezieht das Angebot externe Experten wie beispielsweise Seelsorger mit ein. Dadurch, aber auch durch die thematische Abgrenzung der Gruppe, entsteht für die Teilnehmer ein Mehrwert gegenüber anderen Selbsthilfeangeboten. Damit schliesst RoadCross Schweiz eine in der Schweiz bestehende Angebotslücke.
Der Lancierung voraus ging die Durchführung einer Pilotgruppe ab August 2014, die im Frühjahr dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen wurde. Im Rahmen der Pilotgruppe wurden die Angehörigen in die Gestaltung des Angebots miteinbezogen, um die Gruppen möglichst stark den Bedürfnissen der Betroffenen auszurichten.